Das Project Crysantheon

Crysantheon – ist mehr als die gezeigten Exponate.
Mit dem Betrachter zusammen betreten wir einen imaginären Ort, an dem ein assoziativ gedankliches Spiel stattfindet.
Crysantheon ist weder Utopie noch Dystopie, weder Fantasy noch Science Fiction – und kann dennoch Aspekte aller dieser Gattungen in sich vereinen. Es ist die Summe diverser Möglichkeiten für Produzent und Rezipient.
Zunächst ist Crysantheon erst einmal der Titel eines Projectes, zu dem eine Ausstellungsreihe geplant ist. Oben finden Sie die Projektbeschreibung des zweiten Teils.
Der Projectname ist erfunden, weckt jedoch unterschiedliche Assoziationen, z.B. mit Chrysanthemum oder Pantheon.

Chrysanthemum
Die herbstblühende Blume wurde seit dem 15. Jahrhundert vor Christus in China kultiviert. Dort dienten Pflanzenteile medizinischen Zwecken, z. B. besänftigte die Wurzel Kopfschmerzen. Die Urform der Chrysantheme war kleinblütig und gelb.
Um das 8. Jahrhundert nach Christus tauchte die Chrysantheme in Japan auf und wurde dort als Symbol der Sonne (gelbe Blüte) zur kaiserlichen Wappenblume. Bis heute gibt es in Japan ihr zu Ehren einen Feiertag als Fest der Freude und des Glücks.
Nach Europa gelangte die Chrysantheme erst im 17. Jahrhundert und erhielt hier ihren botanischen Namen – Chrysanthemum – 1753 von Karl Linnaeus, der zwei griechische Wörter kombinierte „chrysos“ (Gold) und „anthos“ (Blume).

Pantheon
Das Wort setzt sich aus griechisch „pan“ (alles) und „theos“ (Gott) zusammen und bezeichnet in politheistischen Religionen ein allen Göttern geweihtes Heiligtum (wie in Rom). Noch heute steht „Pantheon“ oft für eine Art Gedenkstätte.

Crysantheon ist der Ort, den es zu erschaffen gilt: Charaktere, Gesellschaftssystem, Kultur, Mythologie, Religion, Wissenschaft, Technik, Architektur etc. mit Aspekten der Utopie, Dystopie, Fantasy, Science Fiction …
Utopie, der „Nicht-Ort“ ist der Entwurf einer fiktiven Gesellschaftsordnung, die bisher keinen Ort hat und nur als Idee existiert. (z.B. Thomas Morus „Utopia“, 1516). Jede Utopie birgt bei ihrem Realisierungsversuch schnell die Gefahr, in ihr Gegenteil umzuschlagen.
Die so entstandene Dystopie zeigt die negativen Seiten einer Gesellschaftsordnung, z.B. wie der Machtanspruch einer totalitären Elite und der Missbrauch von Wissenschaft und Technik zu vollkommener Überwachung und Manipulation führen können (z.B. Aldous Huxley „Brave New World“, George Orwell „1984“).
Fantasy ist eher eine spielerische Variante unter Rückbezug auf frühere Zeiten (häufig ein verklärtes Mittelalter) und der Erschaffung von Wesen, die es in der Realität nicht gibt (z.B. Drachen). Science Fiction legt den Schwerpunkt auf die mögliche Technologie der Zukunft (siehe „Star Wars“).

Die von Ute Augustin-Kaiser zur Teilnahme eingeladenen Mitwirkenden arbeiten in den Gattungen Grafik, Fotografie, Malerei, Plastik bzw. Mischformen wie Collage oder Montage und haben freie Wahl bei den von ihnen verwendeten Materialien.

Das Spektrum der Ideen ist weit, das Projekt – zu dem weitere Ausstellungen in den kommenden Jahren folgen sollen – ein Abenteuer.
Wir laden Sie als Betrachter ein, mit uns Crysantheon zu erschaffen.


Elke Banf